Akropolis
Samstag, 1. April
Nachdem wir uns schon vor einigen Tagen ausführlichst das tolle Akropolismuseum angeschaut hatten, hatten wir nun endlich auch Zeit, die „richtige“ Akropolis zu besuchen. Das Wort „Akropolis“ bezeichnet im Grunde ganz allgemein ein Burgberg, der zu einer antiken griechischen Stadt gehörte. Die Akropolis in Athen ist inzwischen so berühmt, dass man mit dem Wort „Akropolis“ meist den Berg und die dazugehörenden Tempelanlagen zu Ehren der Göttin Athene über Athen meint.
Der Eingang zur Akropolis liegt am Fuße des Berges, auf dem die Tempelanlagen gebaut sind. Der Eintritt kostet 20 Euro und lohnt sich eigentlich schon wegen des schönes Spaziergangs durch die typische mediterrane Natur. Auf einem schmalen, aber gut begehbaren Weg läuft man als Besucher:in zwischen Bäumen, Blumen und einzeln im Gras liegenden antiken Säulen den Akropolisberg hinauf. Mir hat der Spaziergang besonders gut gefallen, da man dem lauten Großstadttrubel entkommt und umgeben von Olivenbäumen in Ruhe zur Akropolis hinaufgeht. Auf dem Weg hinauf trifft man auch die ein oder andere frei herumlaufende Schildkröte, die gemütlich im Gras herumkriecht.
Ihr merkt, dass ihr am Eingang der Akropolis angekommen seid, sobald es sich auf dem Weg staut und man plötzlich inmitten einer großen Menschentraube steht. Ab diesem Punkt beginnt das Chaos: plötzlich rufen die verschiedensten Sprachen durcheinander, junge Frauen in wallenden, knallbunten Kleidern versuchen inmitten der Menschentraube das perfekte Bild für Instagram aufzunehmen, jeder läuft jedem versehentlich ins Foto und hinter uns schreit eine Sabine aus der schwäbischen Rentnerreisegruppe begeistert: „Ha hier isch’s scho schee!“ Kurz gesagt: der Kontrast zwischen unserem bisherigen Alltag in Athen im alternativen Studentenviertel, abseits jeglicher Touristen, und dem Tag auf der Akropolis inmitten der Stadt hätte nicht größer sein können! Obwohl das Gelände auf dem Berg dann doch überraschend weitläufig ist, hat man selten eine ruhige Minute, geschweige denn eine freie Bank, für sich. Dementsprechend schnell ist auch meine heutige Skizze entstanden: mitten auf der Akropolis, eingekreist von spanischen, französischen und schwäbischen Reisegruppen und in der prallen Sonne gezeichnet!
Trotz allem gibt es bei den meisten Touristenattraktionen ja einen Grund, weshalb bestimmte Orte mehr besucht sind als anderen. Bei der Akropolis ist dieser Grund der atemberaubende Blick über Athen und bis zum Meer, die riesigen Tempelanlagen und deren überdimensionalen Marmorsäulen. Ein Besuch der Akropolis ist also ein Muss, wenn man in Athen ist und lohnt sich meiner Meinung nach, trotz Touristengruppen aus aller Welt, sehr.