Teotihuacán
Dienstag, 17. Oktober
Nur 45 km von Mexico City entfernt, befindet sich die prähistorische Ruinenstadt „Teotihuacán“. Dieser Ort ist bekannt für seine vielen Stufentempel und Pyramiden und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Von Mexico City aus erreicht man Teotihuacán bequem mit dem Bus in nur einer Stunde.
Da wir während unseres Aufenthaltes in Mexico City unter der Woche ganz normal in unseren Jobs arbeiteten, machten wir uns am Wochenende auf, Teotihuacán zu besuchen. Vom nördlichen Busterminal der Stadt aus (Terminal del Norte) fuhren wir mit dem ersten Bus des Tages zur Ruinenstadt, um möglichst früh und vor den restlichen Touristenbussen dort zu sein.
Angekommen in Teotihuacán fiel uns als erstes auf, wie karg die Landschaft um die Pyramiden herum war. Die vielen großen Stufenpyramiden aus Stein waren sehr beeindruckend und gleichzeitig in ihrer Größe und Härte auch etwas Furcht einflößend. Sowohl das Gebiet selbst als auch die einzelnen Pyramiden waren nochmal viel größer, als wir es uns vorgestellt hatten und auf den riesigen Straßen zwischen den vielen Pyramiden fühlte man sich als einzelner Mensch wirklich winzig.
Vor Ort konnten dann auch nachvollziehen, dass die Stadt Teotihuacán zwischen 100 und 650 n. Chr. das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum ganz Mesoamerikas war. Auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung war die Stadt die größte auf dem amerikanischen Kontinent und hatte schätzungsweise 200.000 Einwohner:innen. Im Zentrum der Stadt befinden sich die zwei größten Pyramiden: Die Sonnenpyramide und die Mondpyramide. Obwohl die Funktion der Pyramiden bis heute nicht ganz klar ist, vermuten Archäolog:innen, dass die Tempel zu Ehren der Götter errichtet wurden und dass sich auf dem flachen Plateau der Pyramiden vermutlich Altäre befanden. Etwas weiter außerhalb stehen weitere kleinere Pyramiden und die Paläste und Häuser wichtiger Persönlichkeiten der Stadt (z.B. hohe Priester oder Beamte). Noch weiter außerhalb befinden sich Wohnkomplexe für die normale Bevölkerung. In vielen der Bauten fand man Wandmalereien, die man auch heute noch vor Ort anschauen kann und die den Archäolog:innen wichtige Informationen über die Kultur und den Alltag der Menschen in Teotihuacán gaben.
Die Anlage ist so groß, dass man sich problemlos viele Stunden dort aufhalten kann, man sollte allerdings fit und gut zu Fuß sein, da man im Laufe eines Besuchs wirklich viel gehen muss. Um die Steinpyramiden zu schützen, ist es Besucher:innen zwar seit 2022 verboten, auf die Pyramiden hinauf zu klettern, trotzdem gibt es auf dem Gebiet von Teotihuacán genug Spannendes zu entdecken. Ein Besuch der Anlage lohnt sich auf jeden Fall, da die Stimmung dort eine ganz besondere ist. Obwohl man nur ca. 1 Stunde von der Millionenstadt Mexico City entfernt ist, taucht man in Teotihuacán in eine ganz andere Welt ein.