Glyfada Beach
Sonntag, 19. März
![A sketchbook showing a sketch of colorful pebbles laying on the beach.](https://sarahlocher.com/media/pages/travels/athens/glyfada-beach/85e24dbfa2-1710877582/glyfada-2-1024x.jpg)
![](https://sarahlocher.com/media/pages/travels/athens/glyfada-beach/78c49ab53d-1710877579/glyfada-closeup-1024x.png)
Nachdem wir am Samstag eine tolle geführte Tour durch Athen gemacht hatten, wollten wir an unserem ersten Wochenende hier auch mal ans Meer fahren. Das Stadtzentrum Athens liegt zwar nicht direkt am Meer, die Küste ist aber nur wenige Kilometer entfernt und sehr gut zu erreichen. Mit U-Bahn und Bus waren wir so in weniger als einer Stunde im Athener Vorort „Glyfada“.
Der Vorort befindet sich südlich von Athen, gilt als sehr wohlhabend und ist der Ort, an dem reiche Athener:innen wohnen oder zumindest einen Zweitwohnort haben. Uns waren die teuren Luxusboutiquen recht egal – wir hatten einfach gehört, dass der Strand hier besonders schön sei und und deshalb für diesen Ort entschieden. Aus dem Bus ausgestiegen, liefen wir zwischen großen Häusern, Oliven und Orangenbäumen und Boutiquen hinunter zum Meer, das schon von weitem sichtbar war.
Vorbei an einigen Luxusyachten erreichten wir dann unser erstes Ziel, das direkt am Strand lag und worauf sich besonders Christoph gefreut hatte: Das Glyfada Sea-Turtle-Rescue Center. Also eine Meeresschildkröten-Auffangstation, wo verletzte Meeresschildkröten aufgenommen und von Freiwilligen gesund gepflegt werden. Anschließend werden die Schildkröten wieder ins Meer zurückgeführt.
Wir hatten gelesen, dass man vor Ort auch ohne Anmeldung jederzeit eine kostenlose kurze Tour über das Gelände bekommt, was tatsächlich der Fall war. Eine sehr nette Freiwillige erklärte uns das Projekt, zeigte uns die Einrichtung und mit etwas Abstand auch die Tanks, in denen einige Meeresschildkröten schwammen. Das Gelände ist insgesamt recht klein, aber wenn man bedenkt, dass sich das gesamte Projekt ausschließlich durch Spenden finanziert, ist es wirklich beeindruckend, was die Freiwilligen dort aufgebaut haben und leisten. Christoph und ich waren auch sehr überrascht, wie riesig Meeresschildkröten sind, da wir bisher noch nie so nah an diesen Tieren dran waren. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Weil das Ziel des Rescue Centers ist, die Tiere gesund zu pflegen und sie dann direkt wieder ins Meer zurückzuführen, darf man als Besucher die Tiere selbstverständlich nicht anfassen oder streicheln (es ist immer noch ein Rescue-Center und nicht Sea-Life!) Nach Abschluss der Tour haben wir noch eine Spende in die Spendenkasse geworfen, was sicherlich gern gesehen, aber kein Muss ist.
Danach liefen wir nur ein paar Meter weiter und kamen dann an einem sehr schönen Kiesstrand an, der zu dieser Jahreszeit noch weitgehend leer war. Der Strand aus Bergen ausgewaschener runder Kieselsteinen war eine so gemütliche Umgebung, dass wir mehrere Stunden in der Sonne saßen und die schönsten Kieselsteine um uns herum sammelten. Diese waren aufgrund ihrer ungewöhnlichen Farben und Musterungen besonders beeindruckend.
Wie immer hatte ich mein Skizzenbuch dabei und habe für euch meine Kieselstein-Highlights festgehalten. Während des Zeichnens musste ich gleich zweimal in Panik meine Sachen zusammensammeln und vor den immer größeren Wellen flüchten. Beim Aufspringen habe ich leider auch Teile meiner sorgfältig kuratierten Kiselsteinsammlung verloren. Meine Skizze zeigt jetzt also nur einen Ausschnitt meiner ursprünglichen Sammlung. Nicht nur einige meiner Steine, die ich eigentlich noch zeichnen wollte, gingen verloren, sondern zeitweise auch Christophs AirPod-Case, das ihm scheinbar beim Flüchten vor der Welle aus der Hosentasche gefallen und von einer Welle mitgenommen wurde. Ich musste bei dem Gedanken ziemlich lachen, dass das AirPods-Case nun eine Tauchtour im Meer mitmacht – Christoph fand die Sache nicht ganz so lustig. Durch die vielen glatt geschliffenen Steine am Strand war es eigentlich auch unmöglich, ein genauso glattes weißes Case mit ebenso abgerundeten Kanten jemals wieder zu finden. Nach ein paar Minuten suchen und wirklich stichprobenartigem Graben im Sand, gelang Christoph das unmögliche: Er fand zufällig sein AirPods-Case, das inzwischen durch die Wellen und die Bewegung am Strand unter mehreren Schichten Kieselsteinen vergraben war! Wie durch ein Wunder hat sein Case auch tatsächlich das Salzwasser überlebt und ist nun wieder bei uns.