Archäologisches Nationalmuseum ​

Das wohl schönste Gebäude in unserem Viertel ist das Archäologische Museum. Schon von weitem sind die beeindruckende Aneinanderreihung der großen Säulen, die breite Treppe zum Eingang und der weitläufige Vorplatz des Archäologischen Museums zu sehen. Besonders toll sieht das langgezogene Gebäude auch bei Nacht aus – dann ist es hell erleuchtet und wirkt nochmal majestätischer als tagsüber.

Das Museum ist hauptsächlich der griechischen Antike gewidmet und gilt mit seinen ca. 11 000 ausgestellten Objekten als eines der wichtigsten Sammlungen der griechischen Antike. Es befindet sich (als einziges) der wichtigen Museen Athens in unserem Stadtteil Exarchia und ich laufe eigentlich jeden Tag auf meinem Weg zu meinem Lieblingscafé daran vorbei. Deshalb war es natürlich ein Muss, das Museum während unserer Zeit in Athen zu besuchen. An unserem zweiten Wochenende hier fanden wir dazu dann endlich die Zeit und verbrachten dann mehrere Stunden dort. Obwohl uns nicht immer die genaue Laufrichtung für einen perfekten Rundgang klar war, waren wir sehr beeindruckt von den tollen Schmuckstücken, Vasen und vor allem von den mächtigen und trotzdem filigranen Marmorstatuen.

Besonders cool finde ich auch immer die Statuen, von denen nur noch einzelne Teile erhalten sind und man sich nur vorstellen kann, wie riesig die gesamte Statue mal gewesen sein muss. Lustig finde ich es auch, wenn man in einen Raum hineinläuft und dann sehr prominent einzelne Gliedmaßen von Statuen präsentiert werden, wie zum Beispiel ein einzelner Arm oder ein Fuß, die auf großen Marmorstehlen ausgestellt werden. Das war auch der Fall im Raum, in dem ich diese Zeichnung erstellt habe: Betritt man den Raum, fällt einem gleich der große, kräftige aber zugleich etwas lädierte Marmorkopf von Zeus auf. Die dabei inzwischen ganz abgebrochene und verschwundene Nasenpartie lässt eine sehr grobe Bruchstelle mitten im Gesicht zurück, was im Kontrast zum sonst so perfekt geformten Marmorkopf steht. Das war auch der Grund, warum ich genau dieses Objekt in meinem Skizzenbuch festhalten wollte.

Das Zeichnen mitten in einem mit Touristen gefüllten Museum war übrigens anstrengender als gedacht, aber da ich mit der Zeichnung schon angefangen hatte, wollte ich diese auch unbedingt fertig stellen. Noch ein Foto mit Originalstatue im Hintergrund und schon ging es weiter in den nächsten Raum.

Neben der Sammlung des Museums hat mir besonders gut das Museumscafé gefallen. Weniger wegen der angebotenen Getränke (die waren für Athen relativ teuer und nur durchschnittlich gut), sondern wegen des wunderschönen Innenhofes, der mit Olivenbäumen und anderen tollen Pflanzen voll war. Wenn ihr in Athen seid und euch nicht für Kunst und Archäologie interessiert, dann besucht unbedingt einfach nur das tolle Museumscafé, das man durch einen extra Eingang auch ohne Museumsticket betreten darf!

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