Neighborhood Cats

Four black cats staring at the camera.

Wer schon einmal in Athen war, weiß, dass Athen die Stadt der Katzen ist. An keinem anderen Ort auf der Welt habe ich je so viele Straßenkatzen gesehen.

Auffällig dabei ist, dass die Katzen meist weder abgemagert noch ungepflegt aussehen. Das liegt daran, dass die Katzen regelmäßig von den Bewohner:innen Athens gefüttert werden. Wenn man durch die Straßen Athens läuft, sieht man immer wieder Näpfe mit Katzenfutter vor den Häusern stehen. Manchmal sogar kleine Kissen und Decken, die als Katzenbetten dienen. Somit sind die meisten Katzen Athens eine Mischung aus Straßenkatzen und Hauskatzen. Sie wohnen zwar auf der Straße, aber werden von den Athener:innen nicht nur geduldet, sondern auch mit Katzenfutter, Essensresten oder Küchenabfällen gefüttert.

Auch im Innenhof unseres Airbnbs gab es eine kleine Katzenbande, bestehend aus vier schwarzen, nicht voneinander unterscheidbaren Katzen. Wenn Christoph und ich morgens die Balkontüren und Fenster unsere Wohnung aufmachten, um die Sonne in unser Arbeitszimmer zu lassen, wurden wir mit vorwurfsvollem, vierfachem Miauen begrüßt. Die vier Katzen machten uns unmissverständlich klar, dass sie heute noch nicht gefüttert worden waren und ließen uns dabei nicht aus den Augen. Obwohl wir für unseren Aufenthalt in Athen zwar viel eingepackt hatten, stand Katzenfutter definitiv nicht auf unserer Packliste. Wir waren gleichzeitig auch etwas zögerlich, den Katzen einfach beliebige Lebensmittel aus unserem Kühlschrank zu füttern, da wir uns nicht vorstellen konnten, die Katzen mit Feta und Oliven glücklich zu machen. Daher ließen wir uns nicht von den durchdringenden Blicken der Katzen in unserem Hof verunsichern und gingen wieder zurück an unsere Schreibtische, um weiterzuarbeiten.

Das warme, sonnige Wetter in Athen machte es möglich, dass wir jeden Tag mit offenen Balkontüren und Fenstern arbeiteten. Auf einmal hörten wir vormittags ein lautes „PLATSCH“. Irritiert schauten Christoph und ich uns an. Was war das? Ein Blick in den Innenhof erklärte die Situation. Dort nämlich war unsere schwarze Katzenbande eifrig dabei, die im Innenhof liegenden Schinkenstreifen zu verspeisen. Die Katzen hatten scheinbar durch ihr klägliches Miauen das Herz der über uns wohnenden griechischen Oma erweicht, die den Katzen nun einen Schinkenstreifen nach dem anderen zuwarf. Diese landeten mit einem lauten „Platsch“ auf dem betonierten Innenhof.

Von diesem Tag an hörten wir das mysteriöse Platschgeräusch immer häufiger, konnten es aber inzwischen einordnen und freuten uns, nun nicht mehr vorwurfsvoll von den Katzen anmiaut zu werden!

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